PRESSEKONFERENZ: Auswirkungen einer Sperre der Eisenbahnbrücke

Studie von Mag. Reinhold Deußner, Österreichisches Institut für LINZ AG

Die LINZ AG LINIEN haben für die Vorbereitung der Errichtung der „Neuen Schienenachse Linz“ eine Studie zu den Auswirkungen einer Sperre der Eisenbahnbrücke beim Österreichischen Institut für Raumplanung (ÖIR) in Auftrag gegeben. Denn bei einer Sperre der Eisenbahnbrücke - unabhängig ob diese durch Sanierung, Abbruch bzw. Neubau erfolgt - steht diese Donauquerung für den öffentlichen sowie den motorisierten Individualverkehr nicht zur Verfügung. Für die Realisierung der „Neuen Schienenachse Linz“ ist eine funktionstüchtige Donauquerung jedoch zwingend erforderlich.

Mag. Reinhold Deußner, vom Österreichischen Institut für Raumplanung, simuliert seit vielen Jahren auch in Oberösterreich wichtige Verkehrsprojekte. In der von den LINZ AG LINIEN in Auftrag gegebenen Studie aus dem Jahr 2014 untersuchte Deußner die Auswirkungen der Sperre der Eisenbahnbrücke auf den öffentlichen Verkehr sowie den motorisierten Individualverkehr.

Die zentralen Ergebnisse der Deußner-Studie:

Die Deußner-Studie basiert auf den Daten der neuesten Verkehrserhebung des Landes Oberösterreich aus dem Jahr 2012 (Durchführung alle zehn Jahre). Anhand dieser Daten simuliert Deußner das Verkehrsaufkommen auf der Eisenbahnbrücke sowie die Verlagerungseffekte bei den Donauquerungen bei einer Sperre der Eisenbahnbrücke für das Jahr 2017.

  • Fahrtenaufkommen pro Werktag auf der Eisenbahnbrücke im Jahr 2017:
  • Fahrtrichtung Süd (von Urfahr nach Linz): 6.300 PKW
  • Fahrtrichtung Nord (von Linz nach Urfahr): 7.900 PKW
  • Fahrtenaufkommen gesamt: 14.200 PKW

Verlagerungseffekte bei einer Sperre Eisenbahnbrücke

Bei einer Sperre der Eisenbahnbrücke werden Verlagerungseffekte beim öffentlichen sowie beim motorisierten Individualverkehr auftreten. Die Ergebnisse der Deußner-Studie zeigen, dass es beim motorisierten Individualverkehr zu einer Verlagerung des Verkehrs auf die verbleibenden Donauquerungen kommen wird, jedoch die Fahrten über die Donauquerungen bei einer Sperre der Eisenbahnbrücke insgesamt um rund 4.800 PKW-Fahrten pro Werktag abnehmen werden.

Verlagerung Fahrtenaufkommen Donauquerungen beim motorisierten Individualverkehr bei einer Sperre der Eisenbahnbrücke (EBB)

 
2010
Prognose 2017 ohne Sperre EBB
Prognose 2017 mit Sperre EBB
Veränderung absolut
Veränderung in Prozent
B129 Nibelungenbrücke
23.700
24.200
26.700
+2.500
10,3 %
B129 Eisenbahnbrücke
6.200
7.100
0
-7.100
-100 %
A7 VOEST-Brücke
53.000
55.400
57.500
+2.100
3,8%
B3 Steyregger
11.000
11.600
11.700
+100
0,9 %
Donauquerungen Gesamt
93.900
98.300
95.900
-2.400
-2,4 %

Fahrtenaufkommen auf den Donauquerungen sinkt um 2,4 Prozent

Von den 7.100 PKW-Fahrten pro Fahrtrichtung und Werktag auf der Eisenbahnbrücke verlagern sich bei einer Brückensperre 2.500 Fahrten auf die Nibelungenbrücke (+10,3 %), 2.100 Fahrten auf die VOEST-Brücke (+3,8 %) und 100 PKW-Fahrten pro Werktag und Fahrtrichtung auf die Steyregger Brücke (+0,9 %). 2.400 PKW-Fahrten pro Fahrtrichtung und Werktag (-2,4 %) entfallen bei einer Sperre der Eisenbahnbrücke komplett. Durch die Sperre der Eisenbahnbrücke sinkt das für 2017 prognostizierte Verkehrsaufkommen auf den Donauquerungen um 2.400 PKW-Fahrten pro Fahrtrichtung und Werktag. Insgesamt ist das ein Rückgang von 4.800 PKW-Fahrten pro Werktag.

Laut Deußner sind die Gründe für den Rückgang beim Fahrtenaufkommen bei einer Sperre der Eisenbahnbrücke der Umstieg auf andere Verkehrsmittel, wie der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr und das Fahrrad, sowie der generelle Verzicht auf Fahrten über die Donau während diesem Zeitraum.

Verlagerung des Fahrgastaufkommens im öffentlichen Verkehr

Bei den LINZ AG LINIEN werden die beiden Buslinien 12 und 25 von einer Sperre der Eisenbahnbrücke betroffen sein. Die Studie von Deußner zeigt, dass es im öffentlichen Verkehr während des Zeitraums der Brückensperrung vor allem zu einer Verlagerung des Fahrgastaufkommens auf die Linien 1 und 2 über die Nibelungenbrücke kommen wird.

Verlagerung des Fahrgastaufkommens auf die Straßenbahnlinien 1 und 2

Bei den Straßenbahnlinien 1 und 2 ergibt sich laut Deußner durch die Verlagerung des Fahrgastaufkommens von der Eisenbahnbrücke auf die Nibelungenbrücke ein Zuwachs von rund 1.000 Fahrgästen pro Werktag und Fahrtrichtung im Jahr 2017. Zusätzlich wird es bei einer Brückensperrung durch die Verlagerung von PKW-Fahrten auf den öffentlichen Verkehr und im Speziellen auf die Linien 1 und 2 einen Anstieg um 500 Fahrgäste pro Werktag und Fahrtrichtung geben.

3.000 Fahrgäste pro Werktag mehr auf den Linien 1 und 2

Insgesamt kommt es damit bei einer Sperre der Eisenbahnbrücke auf den Straßenbahnlinien 1 und 2 aufgrund der Routenverlagerung auf die Nibelungenbrücke zu einem Anstieg von rund 3.000 Fahrgästen pro Werktag.

Susanne Gillhofer Pressesprecherin LINZ AG
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