Aufnahme aus der Vogelperspektive vom Hafen im Jahr 2000
Hafen

Geschichte des Linzer Hafens

Bis Ende der 1930er Jahre verfügte die Landeshauptstadt Linz trotz seiner verkehrsgünstigen Lage über keinen Hafen, sondern lediglich über einen Umschlagplatz an der offenen Donau. Dieser Umschlagsplatz mit einer Kailänge von rund 300 Metern wurde im Jahre 1894 dem Umschlagsverkehr übergeben und befand sich im Bereich der Unteren Donaulände vor dem historischen Brauhaus - etwa auf Höhe des heutigen Lentos-Kunstmuseums. Mit seinen vier Lagerhäusern und vier Kränen reichte dieser Standort für größere Transitgeschäfte schon bald nicht mehr aus. Um das gesteigerte Güteraufkommen zu bewältigen, wurde daher seit dem frühen 20. Jahrhundert der Bau einer gänzlich neuen Hafenanlage unterhalb der Schiffswerft im freien Augebiet angedacht.

Erst im Jahr 1938 wurde die Idee eines Hafen-Neubaus im Zusammenhang mit der Umgestaltung von Linz und der großflächigen Ansiedlung von Schwerindustrie durch die Nationalsozialisten verwirklicht. Kriegsbedingt musste das Projekt allerdings redimensioniert werden: Von den ursprünglich geplanten neun Hafenbecken, die eine Fläche von nicht weniger als 260 Hektar beanspruchen sollten, konnten bis 1942 zwischen Schiffswerft und ehemaligem Stickstoffwerk nur drei Handelshafenbecken, ein Industriebecken sowie der Tankhafen verwirklicht werden.

Ab 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg einigten sich Bund, Land und die Stadt Linz auf den Weiterbau und die Komplettierung des Linzer Hafens. Bereits 1948 erfolgte der Anschluss des Hafens an die Eisenbahn. Bis Mitte der 1950er Jahre wurden die Becken entsprechend ausgebaut sowie verschiedene Lager- und Silobauten errichtet. Diese Anlagen waren vorwiegend donaubezogen ausgelegt und dienten ausschließlich dem Güterumschlag. Hauptumschlagskund*innen waren die Linzer Großindustrie mit ihren Rohstoffen und Fertigprodukten sowie die Mineralölfirmen mit ihren Flüssigprodukten.

1953 wurde die „Zollfreizone“ gegründet, aus der sich die heutige „Österreichische Donaulager GmbH“ entwickelt hat.

1966 nahm die VÖEST ihren eigenen Werkshafen in Betrieb. Damit wanderten die Massenumschlagsgüter dieses Unternehmens vom Linzer Handelshafens ab. Der Hafen verfolgte daraufhin die Strategie, sich auf mehrere – darunter auch donauunabhängige – Standbeine zu stellen. So entwickelte sich der Linzer Hafen in den darauffolgenden Jahren von seiner ursprünglichen Konzeption als Umschlagplatz für die Linzer Großindustrie immer mehr zu einem Verkehrs- und Dienstleistungszentrum im oberösterreichischen Zentralraum.

1970 startete der Containerumschlag im Linzer Handelshafen. Im Jahr 1979 nahm eine Containerbrücke für Hübe zwischen Wasser, Schiene und Straße ihren Betrieb auf. 1983 wurden über eine provisorische Rampe die ersten Ro/Ro-Verladungen durchgeführt. 1988 konnte das Kombiverkehrszentrum (das heutige Containerterminal) im Linzer Handelshafenbereich – in das auch die endgültige Ro/Ro-Rampe mit entsprechenden Abstellmöglichkeiten integriert wurde – fertiggestellt werden.

1991 ging das erste Gefahrgutlager am Standort in Betrieb. 1999 bis 2002 wurde das bestehende Containerterminal schließlich erweitert.

Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Bauland im Bereich des Linzer Hafens einerseits und der nicht mehr notwendigen Wasserfläche in den Hafenbecken 1, 2 und 3 wurden diese in den Jahren 2011 und 2012 teilverlandet. Nach der Fertigstellung startete 2013 der Ausbau des Containerterminals – das größte Einzelinvestitionsprojekt in der Geschichte des Linzer Hafens.

2014 wurde schließlich der „Masterplan Hafen Linz“ der Öffentlichkeit präsentiert. Auf den Masterplan aufbauend wird in den nächsten Jahren das „Projekt Neuland“ umgesetzt.

Rene Hagenauer
Mag. Rene Hagenauer LINZ SERVICE Bereich Hafen
Regensburger Straße 3
4020 Linz
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