Abbildung unterschiedlicher Lebensmittel, welche in Glas, Leichtverpackungen oder Metall eingepackt sind

Lebensmittel sind wertvoll

Verwenden statt verschwenden

Essen wird von einem Teller in den Müll geworfen.

Wer kennt das nicht? Beim Kochen für die Familie ist mal wieder einiges übrig geblieben. Oft wandern die Reste gleich in den Abfall oder in Behältnissen in den Kühlschrank. Aus den Augen, aus dem Sinn - leider verliert man gerne den Überblick, was sich noch alles im Kühlschrank befindet. In Oberösterreich werden in den Haushalten jährlich rund 40 kg an Lebensmitteln im Abfall entsorgt - das entspricht einem Wert von ca. 300€.

Was kann jede*r einzelne von uns tun, um diesem Trend entgegen zu wirken?

  • Richtige Lagerung ist das A und O, um Lebensmittel möglichst lange frisch zu halten:
    • Kühlschranktür: Butter, Getränke, Eier
    • Glasplatte: leicht verderbliche Lebensmittel wie Fleisch oder Fisch
    • Obst- und Gemüsefächer: Gemüse, Salat, Obst
    • stark wasserhaltiges Gemüse (Tomaten, Gurken etc.), exotische Früchte (Bananen, Mangos etc.) sowie Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen), Kartoffeln, Brot und geschlossene Konserven gehören nicht in den Kühlschrank.
  • Die Lebensmittel am besten in transparenten Glasbehältern lagern - dort sieht man immer, was und welche Menge noch übrig ist. Außerdem Reste nach Möglichkeit gesammelt an einem eigenen Platz im Kühlschrank aufbewahren. So hat man einen guten Überblick und kann die Reste entsprechend verplanen.

  • Oft werden Lebensmittel in Groß- bzw. Aktionspackungen angeboten, was einen dazu verleiten kann, zu viel einzukaufen. Nicht immer ist der Grundpreis einer Großpackung geringer - daher das Motto "Genau hinschauen und kontrollieren".

Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und Verbrauchsdatum

Das MHD informiert darüber, wie lange ein Lebensmittel MINDESTENS haltbar ist. Bei dieser Information geht es aber nicht so sehr um die Sicherheit des*der Konsument*in, sondern garantiert seitens Herstellende die Qualität des Produkts für einen gewissen Zeitraum. Der Zeitraum wird daher möglichst kurz gewählt, um nur in diesem hinsichtlich Veränderungen bei Geschmack, Farbe oder Konsistenz zur Verantwortung gezogen werden zu können. Das MHD gibt somit nicht an, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist oder nicht. Am besten verlässt man sich viel mehr auf die eigenen Sinne des Sehens, Fühlens, Riechens und Schmeckens.
Ein Verbrauchsdatum wie z.B. bei Fleisch oder Fisch sollte hingegen eingehalten werden, da es bei einem Genuss von Lebensmitteln, deren Verbrauchsdatum schon überschritten ist, zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen kann.

Hier ein paar Tipps zum Umgang mit ausgewählten Lebensmitteln:

Marmeladenglas steht auf Holz vor verschiedenen Beeren.

Geschlossen sind Marmeladen bzw. Konfitüren meist noch mehrere Monate bzw. Jahre gut. Hat sich Schimmel gebildet, dann diesen bei Produkten mit mehr als 50% Zuckergehalt großzügig entfernen. Schimmlige Marmeladen mit weniger als 50% Zuckergehalt sind zu entsorgen.

Eier in einem Stoffsack.

Eier können meist noch zwei Wochen nach Ablauf des MHD gegessen werden. Testen, ob ein Ei noch gut ist, kann man, indem man es in ein Glas Wasser legt. Bleibt es unten, ist es noch in Ordnung. Wenn man sich nicht sicher ist, öffnet man das Ei am besten und macht eine Riechprobe - ein faules Ei hat einen unverkennbaren Geruch.

Milchprodukte vor Holz-Hintergrund

Joghurt und Topfen halten oft bis zu zwei Wochen länger, als das MHD angibt. Bei Käse sind oft sogar mehrere Wochen über dem MHD kein Problem. Die Butter ist der Spitzenreiter, denn sie hält sogar bis zu einige Monate länger, als das MHD verspricht.

Müsli in einer Schale auf Holztisch. Im Hintergrund befinden sich Nüsse und andere Müslisorten

Müsli und Getreideflocken (z.B. Haferflocken, etc.) bleiben unter Normalumständen auch mehrere Wochen und Monate über das MHD hinaus gut.

Pudrig-heller Belag auf Trockenfrüchten bzw. ein ranziger Geschmack bei Nüssen oder Getreide bedeutet jedoch, dass diese nicht mehr verzehrt werden sollten.

Was tun mit den "Restln"?

Rezeptideen zur "Restlverwertung"

Um Lebensmittel(reste) nicht unnötig wegwerfen zu müssen, haben wir hier einige Tipps und Restl-Rezeptideen für Sie aufgelistet:

Frisch gebackener Brotlaib.

Brot wird oft sehr schnell trocken und hart, ohne dabei Schimmel anzusetzen. Muss man es dann gleich wegwerfen? Die Antwort ist ein klares Nein! Besprenklen Sie es mit ein bisschen Wasser und geben Sie es anschließend in die Mikrowelle - das Brot wird wieder weich und duftet wie frisches Brot.

Alte Semmeln und übrig gebliebene Semmelbrösel eignen sich außerdem wunderbar für die Herstellung von Fleischlaibchen, denn bei diesen sind gerade alte Semmeln genau richtig.

Aus altem Brot kann man auch Brotchips herstellen:

Zutaten:

  • Altes Brot oder Baguette
  • Olivenöl oder je nach Vorliebe ein anderes
  • getrocknete Kräuter wie z.B. Basilikum, Oregano, Rosmarin oder Mischungen italienischer Kräuter
  • Salz
  • optional: 1 Knoblauchzehe

Zubereitung:

  1. Brot in Scheiben schneiden - etwa 3mm dick
  2. Brotscheiben auf einem Backblech verteilen und dünn mit Öl bestreichen
  3. Salz mit Kräutern (und der gepressten Knoblauchzehe) vermischen und auf die Brotscheiben verteilen
  4. bei 180°C Ober-/Unterhitze (oder Umluft bei 160°C) 15-20min backen, bis sie eine leichte Bräune haben

Nudelmuffins in Muffinform umgeben von Öl, Ketchup und Reis.

Die richtige Nudelmenge abschätzen ist schwer. Oft bleibt die eine oder andere Menge über. Was tun mit dem Rest? Gemeinsam mit übrig gebliebenen Gemüse- und/oder Wurst-/Käseresten ergeben sie ausgezeichnete Nudelmuffins - perfekt als Hauptspeise oder als Snack für zwischendurch.

Hier unser Rezept:

Zutaten:

  • Nudeln
  • wahlweise übrig gebliebenes Gemüse wie Erbsen, Champignon, Paprika, etc.
  • Zwiebel/Lauch
  • Schinkenreste
  • Öl
  • Salz, Pfeffer, frisches Basilikum
  • ein paar Esslöffel Semmelbrösel zum "Bestauben" der Formen
  • ein paar Eier
  • ein bisschen Milch
  • Crèmefraìche oder Sauerrahm (oftmals bleibt beim Kochen ein halber Becher, etc. übrig)
  • geriebener Käse
  • Ketchup

Zubereitung:

  1. Zwiebel bzw. Lauch klein schneiden
  2. Pilze waschen und klein schneiden, die gewaschenen Lauchzwiebeln in Ringe und den Schinkel würfelig schneiden
  3. Öl in einer Pfanne erhitzen, die Pilze darin gut anbraten, Lauchzwiebeln dazugeben und kurz mitbraten, mit Salz und Pfeffer würzen.
  4. Die gekochten Nudeln, Erbsen, gehacktes Basilikum und Schinken dazumischen.
  5. Die Muffinbackblechs mit Öl bestreichen und mit Semmelbröseln „bestauben“.
  6. Die Nudelmischung in die Mulden verteilen und gut andrücken.
  7. Eier, Milch und Sauerrahmmit einer Gabelaufschlagen, salzen und pfeffern.
  8. Dieses Gemisch ins Backblech füllen, mit dem Käse bestreuen und im vorgeheizten Rohr bei ca. 160 °C backen (ca. 30 Minuten bzw. bis die Nudelmuffins goldbraun sind).

Aufgeschnittenes Bananenbrot mit frischen Bananen im Hintergrund.

Bananen werden oft viel zu schnell braun. Verhindern kann man dies, indem man den Strunk mit einem kleinen Stück Folie umwickelt - um wiederum Abfall zu vermeiden, möglichst keine Frischhaltefolie, sondern eine Folie, die man bereits zuhause hat, verwenden.

Hat sich das Braun werden einmal nicht verhindern lassen, gibt es jedoch zahlreiche köstliche Restl-Rezepte wie Bananenshakes, Bananenbrot etc., um die alten Bananen noch zu verwerten.

Hier ein tolles Rezept für Bananenbrot:

Zutaten:

  • 4 alte bzw. überreife Bananen (dürfen also ruhig schon ordentlich braun sein)
  • 80g Zucker
  • 250g Mehl
  • 80g geschmacksneutrales Öl (z.B. Raps- oder Sonnenblumenöl)
  • 10g Backpulver
  • ein wenig Zimt
  • Mark einer Vanilleschote
  • 100g dunkle Schokolade bzw. Kochschokolade

Zubereitung:

  1. Backofen auf 185°C Ober-/unterhitze oder 170°C Umluft vorheizen
  2. Bananen mit Zucker und Öl zerdrücken
  3. Mehl, Backpulver und Zimt hinzufügen und kurz umrühren
  4. Schokolade hacken und unter den Teig heben
  5. Kastenform einfetten und Teig einfüllen
  6. Ca. 50 min backen

Abbildung von Apfelmus auf einem Holztisch, mit frischen Äpfeln im Hintergrund.

Äpfel, Birnen und anderes Obst kann oft schnell mehlig bzw. weich und runzlig werden und sieht dann nicht mehr unbedingt zum Anbeißen aus. Aus solchem Obst kann man wunderbar Kompott oder Mus zaubern.

Und so einfach geht Apfelmus:

Zutaten:

  • 8-10 Äpfel
  • 200ml Wasser
  • Nelken, Zimtstange, Vanillestange oder andere Gewürze
  • optional, damit das Apfelmus nicht braun wird: Saft einer halben Zitrone

Zubereitung:

  1. Äpfel schälen und Gehäuse sowie Kerne entfernen
  2. optional: Äpfel schälen - bei biologischen Äpfeln muss man nicht schälen, denn in der Schale stecken die meisten Vitamine
  3. Äpfel in kleine Stücke schneiden
  4. Äpfel mit dem Wasser in einen Topf geben und bei niedriger bis mittlerer Hitze kochen - an dieser Stelle gibt man auch den Zitronensaft hinzu, wenn erwünscht
  5. nach 20min ist dein Mus schon fertig - du kannst es nun grob stampfen oder zu einem sehr feinen Mus pürieren
  6. Um es haltbar zu machen, fülle es sofort in sterilisierte Konservengläser, verschließe sie luftdicht und lasse sie kopfüber abkühlen

Bild von einer Gemüsesuppe auf einem Holztablett. Im Hintergrund Tomaten und Brot.

Oft bleiben vom Mittagessen Gemüsereste wie z.B. Kartoffeln, Brokkoli oder Karotten übrig. Auch übrige Nudeln oder Reis ergänzen eine Restlsuppe perfekt und lassen sie sehr sättigend werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Hier ein Grundrezept für vier Portionen Restlsuppe:

Zutaten:

  • 1 Liter Wasser
  • übrig gebliebenes Gemüse-Kochwasser
  • 1 - 2 Tassen Gemüse-/Nudel-/Reisreste
  • Gewürze, Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Gemüse in Stücke schneiden
  2. wenn erwünscht/vorhanden Zwiebel anrösten und noch nicht gekochte Gemüsereste darin anbraten
  3. mit dem Kochwasser aufgießen
  4. bereits gekochtes Gemüse hinzufügen
  5. zum Schluss noch mit Gewürzen, Pfeffer und Salz abschmecken und wenn nötig, noch etwas biologischen Suppenwürfel hinzufügen

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