Der Aufsichtsrat der LINZ AG beschließt die Errichtung eines „Wärme-Wandlers“ im Kraftwerkspark Linz-Mitte

LINZ AG forciert Energie-Transformation – Großprojekt beschlossen

Wärme-Wandler Standort
Bildtext: Im Kraftwerkspark Linz-Mitte soll der neue „Wärme-Wandler“ der LINZ AG errichtet werden und in der Folge den Erneuerbaren-Anteil der Fernwärme-Erzeugung deutlich steigern.

Der Startschuss für den „Wärme-Wandler“ – eine innovative Kombination aus Kondensationsanlage und Wärmepumpe zur Wärmerückgewinnung – fiel im Mai dieses Jahres. Damals präsentierte die LINZ AG im Rahmen einer Pressekonferenz erstmals ihre Pläne zur Umsetzung eines energieeffizienten Großprojekts im Kraftwerkspark Linz-Mitte. Am 30. September 2022 wurde die Umsetzung des Projekts „Wärme-Wandler“ im Aufsichtsrat der LINZ AG beschlossen. Mit der neuen Anlage – die österreichweit größte ihrer Art – soll der Erneuerbaren-Anteil in der Fernwärmeerzeugung um bis zu 10 – 15 Prozent erhöht werden. Die nennenswerte Steigerung gelingt ohne den Einsatz zusätzlicher Energie. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Anlage ist aus jetziger Sicht bis Herbst 2027 geplant.

„Versorgungssicherheit hat aufgrund der aktuellen Lage eine neue Bedeutungsdimension erreicht. Der Klimawandel und die aktuelle Energiekrise sorgen für enorme Dynamik im Bereich der Energieversorgung. Die LINZ AG trifft seit längerem intensive Vorkehrungen für den Winter. So sind unsere Erdgasspeicher aktuell bereits zu 94 Prozent gefüllt. Parallel wird an der Energie-Transformation gearbeitet. Gerade weil diese erst mittel- bis langfristig wirkt, heißt es schnell sein“, sagt LINZ AG-Generaldirektor DI Erich Haider. “Der jetzige Beschluss für die Errichtung des Wärme-Wandlers freut mich, denn jetzt können wir uns mit voller Kraft der detaillierten Planung und den erforderlichen Genehmigungsverfahren widmen“, so Haider weiter.

Die Anlage – Standort und Potenzial

Im Reststoffheiz- und im Biomasseheizkraftwerk wird am Standort Linz-Mitte (Nebingerstraße) bereits heute neben Strom umweltfreundliche Wärme aus Abwärme produziert. Im Strom-Erzeugungsprozess fällt neben der Abwärme auch ein Teil Abgas an. Der hohe wärmeenergiereiche Wasserdampf-Anteil dieses Abgases (= Restabwärme) wird künftig genutzt. Der „Wärme-Wandler“ gewinnt durch Kondensation jene Wärmeenergie, die im Wasserdampf noch enthalten ist. Mittels Wärme-Pumpentechnologie wird dann die aus der Kondensation gewonnene Wärme fürs Fernwärme-System nutzbar gemacht.

Das Potential für die damit gewonnene Wärme beträgt bis zu 25 MW und auch der sogenannte „Erneuerbaren-Anteil“ in der Wärmeerzeugung wird deutlich steigen. Derzeit beträgt der Anteil an nicht fossilen Energieträgern (Biomasse und Abfälle) für die Fernwärmeerzeugung der LINZ AG ca. 40 Prozent. Dieser Anteil kann mit dem „Wärme-Wandler“ um bis zu 10 – 15 Prozent erhöht werden, ohne Einsatz von weiterer Energie. Die LINZ AG strebt bis 2030 einen Erneuerbaren-Anteil von mindestens 60 Prozent an.

Als Standort für den neuen „Wärme-Wandler“ wurde nach Prüfung mehrerer Varianten der Bereich zwischen Kamin und Heizöl-Tank (Ersatzbrennstoff-Lager für Krisenlage) im Kraftwerkspark Linz-Mitte definiert. Die Nähe zum Kamin, durch den bisher das gereinigte Abgas aus der Strom- und Wärmeproduktion abgegeben wurde, sowie zum Reststoffheizkraftwerk (RHKW) und zum Biomasseheizkraftwerk machen den Standort ideal. Das Prinzip der kurzen Wege wird zusätzlich durch die Nähe zum Fernwärme-System unterstrichen.

Die nächsten Schritte:

Einleiten und Abwicklung der erforderlichen Genehmigungsverfahren mit den zuständigen Behörden (ab sofort) – danach Ausschreibung, Detailplanung und Vergabeverfahren – danach Bau und Montage.

Die Projektdauer ist mit max. fünf Jahren anberaumt. Die Inbetriebnahme ist aus jetziger Sicht für Herbst 2027 geplant.

Fotobeilage: Die Veröffentlichung der Bilder ist honorarfrei, Fotonachweis: LINZ AG

Susanne Gillhofer Pressesprecherin LINZ AG
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