LINZ AG-Pilotprojekt: Bienenstockwaage mit LoRaWAN-Technik

Innovative Funktechnik für Smart-City-Lösungen erleichtert jetzt auch die Sicherung des Bienen-Fortbestandes.

Bienenstockwage mit Bernd Freisais und Christian Stedler (v.l.)
Mag. Bernd Freisais, Geschäftsführer der LINZ AG-Tochter, LINZ-ENERGIESERVICE GmbH-LES, und Imker Christian Stadler (r.) vor dem „intelligenten“ Bienenstock.

Bereits seit Jahren arbeitet die LINZ AG an Smart-City-Anwendungen. Beispiele dafür sind das Smart-Light-Projekt „Grüne Mitte Linz“ oder aktuell das Energie- und Verkehrsmonitoring am Linzer Pfarrplatz. In gewisser Weise sind auch Bienenstöcke Smart-Citys. Imker Heinz Wahlmüller erklärt:

„Eine Biene alleine ist verloren. Das Bienenvolk lebt unter anderem von den Informationen über Kost- und Duftproben, die alle Bienen miteinander sammeln. Die Aufgaben innerhalb eines Bienenvolkes sind je nach Alter genau abgesteckt. Bienen sind durchorganisiert, informieren sich gegenseitig und nehmen sich, ähnlich wie wir Menschen im Internet, die besten Informationen aus allen heraus.“

Die LINZ AG entwickelte nun für die „Smart-City der Bienen“ eine innovative Waage, ausgestattet mit LoRaWAN-Funktechnologie.

Intelligente Bienenstockwaage am Pöstlingberg

Im Rahmen eines Pilotprojektes führt die LINZ AG seit Sommer 2017 am Pöstlingberg – dort befinden sich 17 Bienenstöcke – einen Testlauf durch. Die neu entwickelte Bienenstockwaage mit LoRaWAN-Übertragungstechnik soll in Zukunft zur Sicherung des Bienenfortbestands beitragen.

„Unser ´intelligenter´ Bienenstock unterstreicht einerseits die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten der LoRaWan-Technologie, andererseits ist er ein weiteres Beispiel für die Innovationskraft der LINZ AG“, sagt DI Wolfgang Dopf, Vorstand Energie der LINZ AG.

Smarte Vernetzung

Die Bienenstockwaage sendet dreimal täglich das aktuelle Gewicht des Bienenstocks sowie die Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu den Servern der LINZ AG. Zusätzlich sind die lokalen Wetterdaten verfügbar. Imker haben dann die Möglichkeit, diese Daten über eine eigene Webplattform abzurufen und zu evaluieren. Bei Unregelmäßigkeiten können sie Alarmmeldungen erhalten und kurzfristig reagieren.

Enorme Erleichterung für Imker

Das Wissen über die Gewichtsentwicklung und Temperatur ermöglicht die optimale Fütterung der Bienen und gibt Aufschluss über die gesammelte Honigmenge. Bisher mussten die Imker ihre Bienenstöcke regelmäßig abwiegen. Außerdem helfen die Daten bei der Suche nach dem optimalen Platz für die Bienenstöcke.

„Der Imker weiß dank der Daten etwa, ob das für den Winter zur Verfügung gestellte Futter ausreicht oder ob er nachfüttern muss. Im Sommer informieren die Daten über die Honigproduktion. Und alles, ohne persönlich beim Bienenstock vorbeischauen zu müssen“, erklärt Mag. Bernd Freisais, Geschäftsführer der LINZ AG-Tochter, LINZ-ENERGIESERVICE GmbH-LES, die Vorteile.

Geringe Energie- und Erhaltungskosten

Die Stromversorgung der Bienenstockwaage erfolgt über eine Photovoltaik-Anlage. Ein Energiemanagement-System sorgt dafür, dass die Waage nur bei Bedarf Energie verbraucht. Das System ist mit zwei Sensoren ausgestattet: Einer erfasst und sendet die Daten zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit, der andere zum Gewicht. Ein Sensor kommt bis zu zehn Jahre ohne Batteriewechsel aus. Mit LoRaWAN fanden die LINZ-ENERGIESERVICE GmbH-LES und der Geschäftsbereich LINZ AG TELEKOM den passenden Funkstandard. Dieser kombiniert hohe Reichweite mit niedrigem Energieverbrauch. Derzeit hat die LINZ AG insgesamt sechs LoRaWAN-Sendeanlagen installiert, ein Ausbau ist geplant.

Einzigartiges Gesamtpaket

Das Gesamtpaket macht die Bienenstockwaage der LINZ AG zu einer Innovation, die den Imkern die Betreuung und die Erhaltung der Bienenvölker erleichtern. Die ersten Ergebnisse des Pilotprojektes waren vielversprechend und zeigen einmal mehr die Innovationskraft der LINZ AG-Tochter, LINZ-ENERGIESERVICE GmbH-LES.

LoRaWan (Long Range Wide Area Network) ist eine Funktechnologie, die mit niedrigen Kosten, sehr guter Reichweite und einer sehr langen Lebensdauer der Batterien in den Endgeräten punktet. Sie ermöglicht zahlreiche ´Internet der Dinge´- bzw. Smart-City-Anwendungen. Zum Beispiel kann sie für die Optimierung des Energieverbrauches und die Steigerung der Energieeffizienz genauso eingesetzt werden wie für Kundenfrequenzmessungen und vieles mehr.

Fotobeilage: Die Veröffentlichung der Bilder ist honorarfrei, Fotonachweis: LINZ AG

Susanne Gillhofer Pressesprecherin LINZ AG
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