Ein Mann steckt das Ladekabel seines E-Autos an der WallBOX an.

Projekt „Urcharge“ – E-Mobilität im Jahr 2030?

LINZ STROM GAS WÄRME Bereich E-Mobilität 05.02.2021 | Das war die Demophase: Wenn rund die Hälfte aller Haushalte einer Linzer Wohnanlage mit E-Autos unterwegs sind, dann befinden wir uns a) in der Zukunft oder b) mitten im Projekt „Urcharge“?

Ein Mann steckt das Ladekabel seines E-Autos an der WallBOX an.

Sie tippen auf b)? Stimmt genau, denn das derzeit laufende Projekt „Urcharge“, welches von der Technischen Universität Wien geleitet wird, klärt wichtige Fragen, um E-Mobilität zukunftsfit zu machen.

Wollen wir die Klimaziele 2030 erreichen, müssen in zehn Jahren zumindest ca. 27 % aller Autos elektrisch unterwegs sein. Im Rahmen einer fünfmonatigen „Urcharge“-Demophase – durchgeführt von der LINZ AG als Projektinitiatorin gemeinsam mit dem Hersteller für E-Mobilitäts-Ladelösungen KEBA AG, ETA (Beratung zum Thema Umweltmanagement) sowie der Linzer Wohnungsgenossenschaft NEUE HEIMAT OÖ – stiegen 51 Haushalte einer Linzer Wohnanlage kostenfrei auf E-Autos um und testeten Ladeinfrastruktur und Co. auf Alltagstauglichkeit sowie Zukunftsfitness.

Die Ladeinfrastruktur für das Laden daheim (Wallbox) und die E-Autos wurden kostenfrei zur Verfügung gestellt. Wurde unterwegs geladen, erfolgte die Abrechnung über die LINZ AG-Ladekarte.

Worum geht’s im Projekt „Urcharge“?

Durch das Forschungsprojekt „Urcharge“ werden wertvolle Erkenntnisse zur Alltagstauglichkeit der E-Mobilität gewonnen. Das nachstehende Video erklärt sowohl die Ausgangsfragen und Motivation des Projektes sowie auch erste spannende Ergebnisse.

Zum Urcharge-Film

Wer sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer?

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Demophase von „Urcharge“ sind keine „typischen“ Fahrer von E-Autos – sie haben zum Großteil noch nie eines gefahren. Entsprechend groß war das Interesse am Projekt und an der einmaligen Gelegenheit, E-Mobilität kennenzulernen.

Was wollten die Testerinnen und Tester erfahren?

Alles rund ums Fahren

Wie fährt sich ein E-Auto? Was ist das für ein Gefühl? Eignet sich ein E-Auto auch für den Kurzurlaub bzw. für Langstrecken?

Alles rund um die Kosten

Was kostet das Laden – zuhause und an öffentlichen Ladestationen? Wie sieht es damit im Vergleich zum Verbrennungsmotor aus? Kann man mit E-Mobilität sparen? Eignet sich das E-Auto als Zweitfahrzeug?

Alles rund um die Alltagstauglichkeit

Ist das E-Auto schon alltagstauglich? Klappt das mit dem Aufladen in der Nacht? Lässt sich das E-Auto in den persönlichen Alltag integrieren? Muss man Fahrten extra/anders planen als die Fahrten mit einem Auto mit herkömmlichem Antrieb?

Alles rund ums Laden

Wie funktionieren das Laden und das Lastmanagement? Wie sieht es mit der Ladeleistung aus? Wird sich das eigene Ladeverhalten mit der Zeit verändern?

Erfahrungen und erste Erkenntnisse

Nach Abschluss der Demophase waren Antworten auf viele dieser individuellen Fragen gefunden. Manche Antworten hängen auch vom individuellen Fahrverhalten und von der Wahl der E-Automarke ab. Vieles wird noch analysiert – das Projekt läuft noch bis Mitte 2021. Ein paar erste Erkenntnisse aus der Demophase gibt es aber doch – und sie stimmen zuversichtlich:

  • Die durchschnittliche Fahrleistung in der Demo-Phase betrug 11.100 km/Jahr und liegt somit im Österreich-Durchschnitt unter Corona-Bedingungen (um ca. 10 Prozent verminderte Reisetätigkeit).
  • Die Fahrerinnen und Fahrer starteten den Ladevorgang überwiegend zwischen 16.00 und 20.00 Uhr und beendeten ihn zwischen 6.00 und 9.00 Uhr. Das heißt, das E-Auto wurde beim Heimkommen (von der Arbeit) mit der WallBOX verbunden und morgens vor der Fahrt in die Arbeit wieder abgesteckt.
    Im Laufe der Demophase änderte sich das Ladeverhalten: Wurde das E-Auto anfangs noch sehr oft an die WallBOX angeschlossen, gab es im Laufe der Zeit merkbar weniger Ladevorgänge. Daraus kann man schließen, dass die Teilnehmenden Erfahrungswerte gesammelt haben, was die Reichweiten und die individuell erforderlichen Ladevorgänge betrifft.
  • In einer Umfrage gaben 44 % der Teilnehmenden an, den Akku nur zu laden, wenn er fast leer ist. 10 % steckten das Auto immer an, wenn sie parkten.
  • 80 % gaben in der Umfrage an, nie etwas vom Lastmanagement und einer somit längeren Ladedauer bemerkt zu haben.
  • Die Akku-Reichweite der E-Autos war für 50 % ausreichend.
  • Die Teilnehmer/innen haben für das Aufladen der Fahrzeuge etwa 55.000 Kilowattstunden (kWh) benötigt, das entspricht ca. 16.800 Liter Benzin/Diesel, und legten insgesamt rund 280.000 Kilometer mit den E-Autos zurück.

Natürlich ging es im Wesentlichen um Erkenntnisse für die Ladeinfrastruktur der Zukunft im verdichteten Wohnbau. Die technischen Aspekte und Erkenntnisse werden noch ausgewertet und hochgerechnet.

„Wir können schon jetzt sagen, dass wir als LINZ AG sehr zufrieden mit der Demophase sind. Wertvoll sind die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, insbesondere, weil fast alle noch nie zuvor mit E-Mobilität zu tun hatten und noch nie zuvor ein E-Auto gefahren sind. Das gesamte Projekt konnte ohne besondere Probleme abgewickelt werden. Die bereits ausgewerteten Rohdaten zeigen auch, dass wir sehr zuversichtlich in eine E-mobile Zukunft blicken können.“, so Gerald Mayrhofer vom E-Mobilitätsteam der LINZ AG.

Weitere Ergebnisse und Stimmen werden hier veröffentlicht:

Weiterlesen

Sie haben Fragen zum Projekt „Urcharge“? Bitte kontaktieren Sie uns per E-Mail an strommobil@linzag.at

War diese Seite hilfreich?