Abbildung zweier Bergbahnen.

Wir feiern 120 Jahre Pöstlingbergbahn!

LINZ LINIEN GmbH 30.05.2018 | Seit 120 Jahren ist die Pöstlingbergbahn ein beliebtes Linzer Ausflugsziel.

alte Fotografie der Pöstlingbergbahn

Der Pöstlingberg mit Grottenbahn und Wallfahrtskirche ist bis heute ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt. Was bei einem Besuch des Linzer Hausbergs nicht fehlen darf, ist die Fahrt dorthin mit der Pöstlingbergbahn, die heuer ein ganz besonderes Jubiläum bestreitet.

Erste offizielle Fahrt vor 120 Jahren

Der Bau der Pöstlingbergbahn begann im Jahr 1897. Die Bauarbeiten gestalteten sich äußerst schwierig, denn die Erdarbeiten wurden händisch abgewickelt und als Transportmittel für die Baumaterialien standen damals nur Ochsenkarren zur Verfügung. Trotzdem konnte die Strecke innerhalb eines Jahres fertiggestellt werden. Die Pöstlingbergbahn erhielt am 28. Mai 1898 die Bewilligung zur Betriebsaufnahme. Die erste offizielle Fahrt des festlich dekorierten Motorwagens Nr. IV fand schließlich am 29. Mai 1898 um 7.36 Uhr statt. Damit war die Geschichte der Pöstlingbergbahn eingeläutet. Die Bahn hatte damals eine Spurweite von 1.000 Millimetern, die sich aufgrund der Konstruktion der Motorwägen ergab. Denn für die Bahn, die auf der Fahrt eine Steigung von beachtlichen 105 Promille überwindet, mussten stärkere Motoren her. Die Strecke belief sich damals auf 2,9 Kilometer. In den ersten Jahren verfügte die Pöstlingbergbahn über sechs offene Bergbahntriebwägen, die sogenannten Sommerwägen. Ab 1900 war die Bergbahn dank der geschlossenen Wägen, die nach und nach dazukamen, ganzjährig im Einsatz.

Eine der steilsten Adhäsionsbahnen weltweit

Mit der Steigung von durchschnittlich 105 Promille – die Maximalsteigung auf der steilsten Stelle der Strecke beträgt sogar 116 Promille – sicherte sich die Pöstlingbergbahn 1983 als „steilste Bahn mit Schienenhaftung“ sogar einen Eintrag in das „Guinness Buch der Rekorde“. Seit ihrem Bestehen wurden an der Bergbahn laufend technische Verbesserungen notwendig. 2008 beendete die Pöstlingbergbahn wegen einer geplanten Erweiterung nach 110 Jahren den Betrieb in ihrer ursprünglichen Form. Aufwändige und teure Wartung und Reparatur der Gleiskörper und der Bahnen waren die Gründe dafür, eine Runderneuerung der Pöstlingbergbahn zu veranlassen.

Im Rahmen der Rundum-Modernisierung wurde nicht nur das auch das Fahrwerk, sondern auch das Streckenangebot erweitert. Ziel war es, den Linzer Hauptplatz zu erschließen. Die Erneuerung der Gleise ermöglichte die Anpassung der Spurbreite von 1.000 auf 900 Millimeter, um die Bahn in das Straßenbahnnetz der LINZ AG LINIEN integrieren zu können. Wie bei der Eröffnung 1898 war es auch 2009 ein Pfingstwochenende, als am 29. Mai die Bergbahn nach einem Jahr Bauzeit wieder den Betrieb aufnahm. Seither fährt die Pöstlingbergbahn auf einer Strecke von 4,14 Kilometern direkt vom Hauptplatz auf den Pöstlingberg und überwindet dabei einen Höhenunterschied von 255 Metern in 20 Minuten.

Pöstlingbergbahn am Hauptplatz

Mehr als 800.000 Fahrgäste im Geschäftsjahr 2017

Als Wahrzeichen der Landeshauptstadt, Touristenattraktion sowie als öffentliches Nahverkehrsmittel erfreut sich die Bahn heute, 120 Jahre später, ungebrochen großer Beliebtheit. Alleine im vergangenen Geschäftsjahr nutzten mehr als 800.000 Fahrgäste die Pöstlingbergbahn.

„In den letzten Jahren konnte sich die Pöstlingbergbahn über ein starkes Plus freuen. Wurden 2015 noch 660.000 und 2016 790.000 Passagiere befördert, verzeichnete die Pöstlingbergbahn im Geschäftsjahr 2017 erneut eine gesteigerte Fahrgastanzahl von insgesamt 810.000“, erklärt der Geschäftsführer der LINZ AG LINIEN, Mag. Albert Waldhör.

Doch die Bergbahn erlebte in ihrer 120-jährigen Geschichte wirtschaftlich herausfordernde Zeiten. Die schwierigste Phase erfuhr die Touristenattraktion aufgrund der Kriegswirren in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Die Weltwirtschaftskrise in den 20er- und 30er-Jahren brachte einen erheblichen Rückgang an Fahrgästen. Die Tramway- und Elektrizitäts-Gesellschaft Linz-Urfahr (TEG) als Betreiber konnte den Bahnbetrieb nur durch erhebliche Zuschüsse am Leben halten. Erst im zweiten Weltkrieg kletterten die Fahrgastzahlen wieder hinauf und die Pöstlingbergbahn erlebte einen kontinuierlichen Aufschwung.

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