Wasserkraftwerk Traunwehr
Um die Restwassermenge des Kleinwasserkraftwerkes Kleinmünchen optimal nutzen zu können, wurde 1983/84 eine Wehrturbine in der Traun gebaut. Diese nützt eine schwankende Fallhöhe (3,06 - 5,23 m) aus. Der Generator ist für eine Leistung von 1.300 kW ausgelegt. Die Anlage ist unbesetzt und läuft automatisch. Ebenso ist das Gelände entlang des Kanals rekultiviert worden.
Revitalisierungsmaßnahmen
Aufgrund des Alters der Anlagen wurde 2010 mit einer Generalsanierung der Wehranlage begonnen, welche 2011 mit der Revision der Wehrturbine abgeschlossen wurde.
Im Juni 2013 wurde ein weiteres Projekt in Angriff genommen. Dieses diente jedoch nicht der technischen, sondern vielmehr einer ökologischen Verbesserung. Um einen „guten Zustand“ für alle Gewässer zu erreichen wurde gemäß der Sanierungsverordnung des Landes OÖ bei dieser Wehranlage eine Fischpassierbarkeit hergestellt. Aufgrund dieser Verordnung ist bei jedem bestehenden Querbauwerk die ganzjährige Passierbarkeit für bestimmte Fischarten und -größen sicherzustellen. Dies gilt auch bei jeder Wasserausleitung aus der Restwasserstrecke. Im Jahr 2009 wurde gemeinsam mit dem Land OÖ die Planung begonnen. Bis spätestens 22. Dezember 2015 sollte das Projekt umgesetzt werden. Tatsächlich war das Projekt bereits nach 12 Monaten – also 18 Monate vor Ablauf der von der EU gesetzten Frist – abgeschlossen und war somit als vorgezogene Maßnahme laut Umweltförderungsgesetz (UFG) förderbar.
Fischaufstieg Vertical-Slot-Pass
Nach Prüfung von naturnahen und technischen Anlagenkonzepten entschied man sich für eine technische Variante, den Vertical-Slot-Pass (Vertikalschlitzpass). Hierbei handelt es sich um treppenartig angeordnete Betonbecken (mind. 3,1 m lang, 2,1 m breit und ca. 1,1 m Wassertiefe) mit einem Verbindungsschlitz für den Fischaufstieg in jedem Becken. Durch die Wasserspiegeldifferenz von 11 - 13 cm je Becken wird die Gesamthöhe von etwa 5 m überwunden. Die Fische gelangen neben der Turbinenauslaufströmung am linken Traunufer in den Fischaufstieg, durchwandern die 41 Becken und kommen so zurück in den Oberlauf der Traun. Die Fischwanderhilfe ist auch für bodenorientierte Fischarten und Kleinstlebewesen eine wichtige Anschaffung. Die Gesamtkosten für die Herstellung der Fischpassierbarkeit beliefen sich auf rund 1,1 Mio. Euro.
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